Unterwegs auf dem SalzAlpenSteig

Manchmal lasse ich die Gedanken schweifen und reise an Sehnsuchtsorte. Eine gute Unterstützung sind dabei immer wieder die Rother Wanderführer – so auch jener, der uns mitnimmt auf eine Reise zum SalzAlpenSteig. Renate Florl lädt den Leser ein, gemeinsam mit ihr diesen erst 2015 eröffneten Premiumwanderweg auf 250 Kilometern vom Chiemsee über den Königsee bis hin zum Hallstätter See zu erkunden.

Der SalzAlpenSteig ist etwas für all jene, die sich auf Trekkingtour begeben möchten, dabei aber nicht so hoch hinaus, dafür aber viel Kultur und Natur erleben wollen. Die Einteilung der Etappen kann variabel gestaltet werden; Florls Variante ist nur als Vorschlag zu verstehen. Ihr war es bei den einzelnen Etappen vor allem wichtig, dass sich das jeweilige Ziel und der Startpunkt gut mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreichen lassen – dass man sich also auch dann auf den SalzAlpenSteig begeben kann, wenn man eigentlich einen festen Urlaubsort hat. So erstreckt sich der Wanderführer über insgesamt 18 Etappen mit einer Gehzeit von drei bis 7.30 Stunden. Eine farbige Einteilung (blau, rot, schwarz) gibt es nicht, alle Touren sind grün. Rückschlüsse auf die Schwierigkeit der Tour ergeben sich durch die Faktoren: Länge, Gehzeit und vor allem den Ausführungen der Autorin zu Strecke, Landschaft und weiteren Anmerkungen, welche sich in den Kurzinfos finden. Dort finden sich weiterhin Notizen zu kritischen Stellen (bezogen auf die Orientierung), Übernachtungsmöglichkeiten und Infrastruktur. Schade finde ich, dass es zu den einzelnen Touren keinen Einleitungstext gibt. Sicher, man braucht ihn nicht; aber als Einstimmung auf die Wanderung oder beim Heraussuchen einer bestimmten Etappe, ist er doch ein Stück weit unentbehrlich. Dafür finden sich umso mehr Informationskästen mit mal mehr, mal weniger interessantem Hintergrundwissen zu (Aussichts-)Plätzen, Bauwerken und Orten. Die Wegbeschreibungen selbst sind m.E. nach etwas zu lang geraten. Immerhin handelt es sich um einen gut markierten und gepflegten Weitwanderweg durch eine touristisch hochfrequentierte Region. Andererseits hat man so natürlich einen absolut verlässlichen Wegbegleiter, wenn die Beschilderung einmal zu wünschen übrig lässt. Die mitgelieferten GPS-Koordinaten tun natürlich ihr Übriges. Der Text selbst ist recht angenehm zu lesen. Florl bringt nur wenig Verspieltes hinein, sodass die Auflockerung gelingt, man aber trotzdem immer bei der Sache bleibt. Ungewöhnlich, aber positiv ist ihre Entscheidung, die Entfernungen (Zeit und Strecke) stets von einem Wegpunkt zum nächsten anzugeben und nicht bezogen auf die Gesamtstrecke. Letzteres ist aus dem Höhen-/Zeit-/Streckendiagramm ersichtlich. Die einzelnen Wanderkärtchen erfüllen ihren Zweck und sind meist recht groß abgedruckt, die zusätzliche Mitnahme von GPS-Gerät bzw. Wanderkarte ist natürlich immer empfehlenswert. Natürlich fehlen auch Bilder nicht, die in ihrer Qualität zwar nicht überragend aber solide sind und die einen guten Einblick in die Charakteristik des SalzAlpenSteigs geben. Einzig die Wahl des doppelseitigen Fotos vor dem Beginn der Wegstrecken auf deutschem Boden ist klar zu kritisieren, weil hier einfach die Auflösung viel zu niedrig ist. Der Einführungsteil des Wanderführers ist recht umfassend und manchmal wiederholen sich Informationen. Im ersten Abschnitt finden sich allgemeine Hinweise und praktische Tipps rund um die Wanderung. Es folgen Ausführungen zum SalzAlpenSteig, etwa auch, dass es neben dem Steig auch einzelne Rundwanderungen – die SalzAlpenTouren – sowie Zubringerwege – die SalzAlpenWege – gibt. Und natürlich darf ein kleines Kapitel zum Namensgeber des Weges nicht fehlen: Dem Salz. So erfährt man manch Neues und wird neugierig, welches Wissen rund um das weiße Gold am Wegesrand noch auf einen wartet.

Der Rother Wanderführer zum SalzAlpenSteig. Eine solide Begleitung auf diesem sicherlich sehr schönem Fernwanderweg.

Christiane Fischer

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