Spannende Alpenvereinsgeschichte

Es ist hochsommerlich warm an diesem Dienstag im Juli 2006. In der Wernesgrüner Bierstube in Auerbach begrüßt Wolfram Kurth 35 Vereinsmitglieder und Ehrengäste zur Festveranstaltung „100 Jahre Alpenverein in Auerbach“. Ein Bergfahrtenbuch der damaligen Jugendgruppe hat die Sektion kurz zuvor erhalten. Das Zeitdokument bietet interessante Einblicke und viel neue Arbeit, so unser Vereinschronist Michael Frotscher anlässlich seines Festvortrags an diesem Abend. Wolfgang Fischer knüpft daran an und berichtet über die Bergaktivitäten zwischen 1965 und 1990. Peter Goller wird feierlich als 842. Mitglied in die Sektion aufgenommen. Für mich sehr beeindruckend ist der Gedankenaustausch mit den vier anwesenden Zeitzeugen, die alle vor 1945 in der Auerbacher Sektion als Jugendliche aktiv waren. Mit dem Bergsteigerlied "Hoch sind die Berge, tief ist das Tal …" erklingen die Gläser und es wird auf die kommenden 100 Jahre angestoßen.

Wir schreiben Samstag, den 5. März 2016, das neue Stadtarchiv Auerbach öffnet zum Tag der Archive und präsentiert in Zusammenarbeit mit unserem Vereinschronisten Michael Frotscher eine Ausstellung sowie einen Vortrag zur 110-jährigen Geschichte der Auerbacher Sektion des Deutsch-Österreichischen Alpenvereins. Die unermüdliche Spurensuche von Michael in den vergangenen zehn Jahren hat reichlich Früchte getragen. Anhand von Schautafeln mit historischen Bild- und Textdokumenten sowie deren Erläuterungen wird die wechselvolle Geschichte der Sektion im Zeitkontext dargestellt. Die Sektionen waren und sind ein wichtiger Teil der Regionalgeschichte, so Michael anlässlich seines spannenden Vortrags, der eine Fülle von Details zur Entwicklung des Sektionslebens vor 1945 bietet. Die Ausstellung und der Vortrag sind gut besucht von Vereinsmitgliedern, historisch Interessierten und Forscherkollegen. Die Presse berichtet mehrfach darüber. Und Michael ist immer noch auf Spurensuche! Da das Verbot der Sektionen 1945 mit der Aufforderung einherging, Material über den Alpenverein abzugeben, sind viele Dokumente wohl für immer verloren. Also wer Fotos, Postkarten, Berichte etc. über die Geschichte unserer Sektion leihweise zur Verfügung stellen kann, der kann sich gerne an Michael wenden. Denn einige Lücken gibt es noch, die geschlossen werden müssen …

Henry Bartsch

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