Wanderung im Elstertal

Wie im Vereinsheft angekündigt fand heute eine geführte Wanderung statt. Schon als ich gelesen hatte, das diese Michael Frotscher durchführt, stand für mich fest; da machst du mit! Schließlich ist Micha ein Kenner der vogtländischen Schweiz und unser Chronist. Um es vorweg zu nehmen, ich wurde nicht enttäuscht. Schon unzählige Male hier gewandert und trotzdem allerhand Neues erfahren.

9:45 eröffnete Micha die Wanderung mit Wissenswerten über Jocketa. Dann liefen wir los, nach Altjocketa. Hier zeigte er uns das wahrscheinlich einzige Kriegerdenkmal(zumindest in Sachsen) in Buchform.

Weiter ging es dann auf der Straße, steil bergan, in Richtung Ruppertsgrün. Bald hatte die Steigung,nach den letzten Häusern, ein Ende. Oben öffnete sich die Landschaft. Leider blieb uns der Blick ins Fichtelgebirge verwehrt, es war sehr dunstig. Nach ca. 500m bogen wir auf einen Feldweg ab und liefen bis zur Liebauer, ehemaligen, Schäferei. Auch hier gab es wieder eine Erklärung. Dann, in Liebau, eine nicht geplante Überraschung, Wir konnten das Herrenhaus von innen besichtigen. Doch nicht genug der Überraschungen, ein „Hiesiger“ brachte uns den Schlüssel zum Turm der Burgruine. Viele waren noch nie hier oben (da kein öffentlicher Aussichtsturm), genau sowenig wie im Herrenhaus.

Nun erfolgte der Abstieg ins Elstertal, nicht auf dem bequemen Weg, sondern steil den Hang hinunter! Vor Jahren noch blühten hier massenhaft die Leberblümchen, das ist leider nicht mehr so. Kriechender Efeu überwuchert nun den ganzen Hang.

Am Fuße des Burgberges zeigte er uns die buchförmigen Kalkfelsen. 100m weiter machten wir am Soldatengrab halt. Am 16. April 1945 wurde hier der Volkssturmmann Arno Rehm, beim Versuch einen verletzten Kameraden zu bergen, tödlich getroffen.

Nach den Häusern von Rentzschmühle ging es hinein ins Steinicht. Hier blühten die Leberblümchen, der Goldstern und auch die ersten Buschwindröschen zeigten erste Blüten. Dann kamen wir zu den „Biberbäumen“. Über den Reitsteig liefen wir dann bis Elsterberg, bis zum Haltepunkt Kunstseidenwerk. Kurz nach drei waren wir dort. 15:50 fuhren wir dann mit der Vogtlandbahn bis Barthmühle. Dann folgte noch ein kurzer Aufstieg nach Jocketa, wo unsere Autos standen.

Micha hatte die Wanderung sehr gut vorbereitet, es gab viel historisches zu erzählen und in Form von alten Postkarten zu zeigen.

Wolfgang Roth

Zurück