Wanderung vom Vogtland bis in die Alpen – Teil 2

Am Dienstag, dem 26. Mai, reisten wir mit der Bahn nach Bayr. Eisenstein am Großen Arber, um unsere Wanderung vom Vogtland bis in die Alpen fortzuführen. Wir, das waren vier Wanderfreunde: Rainer, Hans, Jens und Detlef, die gemeinsam die nächsten Tage zusammen zu unserem diesjährigen Ziel nach Oberndorf bei Salzburg wandern wollten.

Nach einer angenehmen und pünktlichen Fahrt begannen wir 12:50 Uhr mit dem Aufstieg hinauf zum Großen Falkenstein. Das sind gleich mal 600 hm. Der Wettergott war zum Glück gnädig und mit 10 °C und Wind war es doch sehr frisch. Die Wälder, durch die wir wanderten, sind im Nationalpark Bayrischer Wald überall vom Borkenkäfer geschädigt. Man sieht vor, dass sich der Wald von selbst regenerieren soll, was hoffentlich eines Tages gelingen wird.

Die Königsetappe führte uns in diesem Jahr über das Waldschmidthaus. Da dort keine Übernachtung möglich war, mussten wir die bewältigten 600 hm wieder bergab und am nächsten Tag wieder hinauf auf den Kamm des Bayrischen Waldes. Das Wanderwetter war sehr angenehm und wir hatten tolle Fernsicht, dies entschädigte uns immer wieder für den langen Weg mit seinen zahlreichen Höhenmetern. Der Europawanderweg E6 und der Goldsteig führten über Rachel und die Rachelkapelle. Von dort genossen wir die Sicht auf den Rachelsee, bevor es weiter – 1100 hm hinab – zum Teufelsloch ging. Am Ende dieser Wanderung wollte die „Himmelsleiter zum Lusengipfel“ bewältigt werden und alle kamen mit hochrotem Kopf oben an. Nur gut, dass es nicht zu warm war. Im Lusenschutzhaus wurden wir derweil schon erwartet. Uns wurde ein schönes Zimmer mit Doppelstockbetten zugeteilt. Auch duschen konnte man, allerdings nur mit kaltem Wasser.

Am Sonntag, dem 31. Mai, erreichten wir den Dreisselgipfel (1300m). Die Fernsicht war leider nur mäßig. Eigentlich könnte man von diesem Gipfel aus die Alpen, genauer das Dachsteinmassiv, sehen, doch an diesem Tag war das nicht möglich. Mittagessen gab es im Dreisselschutzhaus und danach folgte ein weiterer Höhepunkt: der Adalbert Stifter Steig. Über riesige Felsplatten und Granitblöcke (Steinernes Meer) wanderten wir zum Dreiländergrenzpunkt Deutschland, Böhmen und Österreich. Eine Pause und ein Foto am Dreiländereck durften natürlich nicht fehlen. Nun warteten noch der Abstieg und eine lange Strecke (608 hm) hinab ins Tal auf uns. Zum Schluss – das Gesetz der Bosheit – mussten wir wieder 100 hm hinauf nach Breitenberg. Es war wieder ein langer Tag gewesen. Wir wechselten nun nach Österreich auf den Fernwanderweg E10 (Rupertiweg).

Dienstag, dem 02. Juni, folgte ein weiterer Höhepunkt in Niederrana: wir querten über eine Brücke die Donau, die dort bereits ein mächtiger Strom ist. Unsere Wanderung führte uns in den nächsten zwei Etappen wieder öfters durch Waldgebiet: Feizinger Höhe und durch den Korbernausser Wals – das größte Waldgebiet in Österreich. Wir wanderten weiter zur Spiegelbergwarte (767 m) und vom Aussichtsturm aus konnten wir einen ersten Blick auf die Alpen erhaschen. Das Wetter war weiterhin schön, doch an den Nachmittagen wurde es zunehmend heißer und die Wanderung damit auch anstrengender.

Am Sonntag, dem 06. Juni, erreichten wir Mattighofen. Es ist etwa 80 Kilometer von Salzburg entfernt. Ab dem nächsten Tag war sehr schlechtes Wetter zu erwarten und außerdem hatten wir nun unser Ziel der zweiten Etappe der Wanderung vom Vogtland bis in die Alpen erreicht. Die gute Zugverbindung brachte uns über Simbach zum Fernbahnnetz von Deutschland und nach Hause.

Es war wieder eine gelungene Langzeitwanderung und allen, die mitgelaufen sind, hat es Spaß gemacht. Unserem großen Ziel vom Vogtland über die Alpen sind wir schon sehr nahe.

Und im nächsten Jahr ...
In Mattighofen werden wir im nächsten Jahr den dritten Teil unserer Wanderung beginnen. Sie wird uns nach Salzburg führen, dort erfolgt dann ein Wechsel auf den Fernwanderweg E4. Weiter wird es nach Kufstein ins Inntal gehen und schließlich hinauf zur Plauener Hütte gehen.

Detlef Ludwig 

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