Erlbacher Bergwanderung 2021

Aufwachen aus der Coronastarre – endlich sind wieder Veranstaltungen möglich! So auch in Erlbach: am Wochenende nach Pfingsten und etwa eine Woche nach dem erstmaligen Unterschreiten der Inzidenz von 50 folgten wir dem Aufruf des Erlbacher Bergwandervereins zur traditionellen Bergwanderung. Naja, so ganz traditionell war sie ja nicht. – Nachdem sie im vergangenen Jahr wegen Corona komplett abgesagt werden musste, gab es jetzt eine Alternative zur bisherigen Variante. Statt mehrerer Routen mit verschiedenen Streckenlängen wurde eine über ca. 13 km angeboten, die variiert werden konnte. Für Familien mit kleineren Kindern gab es Abkürzungen, aber auch zusätzliche Kilometer und Höhenmeter konnten eingebaut werden.

Coronakonform konnte sich jeder selbst den Streckenplan ausdrucken und losziehen oder sich am Start ein Exemplar abholen. Um Abstände gut wahren zu können, war der Posten auf dem Parkplatz des Freilichtmuseums in Eubabrunn zwei Tage lang von 9 bis 15:30 Uhr besetzt. Auch die Strecke ist im Vorfeld gut markiert worden. Bereits am Samstag begaben sich 179 Wanderfreunde auf die Strecke. – Wir entschieden uns für Sonntag, der auch das bessere Wetter in petto hatte. Insgesamt entschieden sich 704 große und kleine, alte und junge Leute dafür, die Strecke in Angriff zu nehmen.

Wir kamen gegen halb 11 am Start an und staunten über die große Beteiligung, die man an der Anzahl der Autos festmachen konnte. Vom Parkplatz aus ging es Richtung Zollhäuser Eubabrunn. Dort konnte man schon die vielen Gleichgesinnten am Anstieg zum Schlosspenzel sehen, die vor uns gestartet waren. Bei diesem Anblick drängte sich der Gedanke an Goethes Osterspaziergang auf: „… dringt ein buntes Gewimmel hervor. Jeder sonnt sich heute so gern. … Selbst von des Berges fernen Pfaden blinken uns farbige Kleider an …“

Was will man mehr? Nach der langen Zeit der Kontaktbeschränkungen wieder mit Freunden unterwegs zu sein, hier ein Hallo zu Bekannten, dort ein kurzes Gespräch, bevor es weiterging. Und das alles unter blauem Himmel, den man auch schon längere Zeit vermisst hat. Der Wanderverein hat alle Register gezogen, um diese Veranstaltung zu einem Erlebnis zu machen, und sogar das Wetter passend gemacht.

Für Ortskundige der weitere Streckenverlauf: vom Schlosspenzel ging es über den Galgenberg nach Erlbach, dort bis zum Friedhof und dann nach rechts ins Ziegenbachtal. Danach mussten wieder etliche Höhenmeter bis auf die Spornreuth (dem früheren Richtplatz) erklommen werden, um dann wieder bis zur Karlbrücke (ohne „s“!) am Ortseingang von Gopplasgrün abzusteigen. Auf dem Elsterweg näherte man sich wieder Erlbach, bog aber kurz vor dem Schwarzbach nach links in Richtung vorderer Floßteich ab.

Die Wiese vor dem Wald bot uns eine gute Gelegenheit, Rast zu machen. Dort hatten wir auch ein Erlebnis der besonderen Art: Ein Schäfer stand mit seiner Schafherde etwas oberhalb und zwei Ziegen sowie etliche Schafe interessierten sich sehr für unser Essen (und mussten auch kosten).

Am Floßteich gab es einen Alibistempel auf den Laufzettel. Dann ging es hinter dem Kinderheim Tannenmühle am Einkehrschwung und Skilift vorbei auf das Ziel zu, wo mit einem zweiten Stempel die Teilnahme bestätigt wurde. Am Ende hatten wir laut Information vom Wanderverein eine Strecke von 13,6 km und 512 Höhenmeter hinter uns gebracht.

Ich möchte mich ganz herzlich bei den Organisatoren dieser Veranstaltung bedanken, die uns nach der langen Zeit voller Entbehrungen einen so schönen Tag beschert haben. Wir sind im nächsten Jahr mit Sicherheit wieder dabei, wenn es dann bestimmt auf traditionelle Weise mehrere Strecken zur Auswahl und auch wieder Verpflegungsstellen geben kann.


Kathrin Wahl

Zurück