Erlbacher Bergwanderung

Bei vielen Wanderfreunden aus dem Vogtland (und auch von weiter her) ist die Erlbacher Bergwanderung eine feste Größe im Kalender. So war auch bei uns der Sonntag (29.05.2022) rot eingetragen. Nach einem coronabedingten Totalausfall 2020 und einer Lightversion im vergangenen Jahr konnte das Event wieder in vollem Umfang stattfinden. Es standen drei Strecken – 13, 20 und 27 km – zur Auswahl, die in Eigenregie, aber ausgestattet mit Informationsmaterial und einer guten Ausschilderung in Angriff genommen werden konnten, sowie eine 5 km lange Familientour und traditionell eine geführte Tour zum Hohen Stein auf dem Programm.

Wir hatten Heimvorteil und konnten deshalb auf einen fahrbaren Untersatz und eine nervige Parkplatzsuche verzichten. Auf dem Weg zum Freilichtmuseum Eubabrunn konnten wir schon die Blechlawine sehen, die die Wanderwilligen aus der weiteren Umgebung an den Start brachten.

Nach der Anmeldung nahmen wir, ausgerüstet mit der Wegbeschreibung und Streckenübersicht die 20 km in Angriff. Das Wetter war bestens zum Wandern geeignet – der Regenschirm konnte zu Hause bleiben, die Sonne zeigte sich häufig und es war nicht heiß. Der Wetterbericht hatte gemeldet „für die Jahreszeit zu kühl“. Vor allem in den Morgenstunden waren eine Jacke und/oder ein Pullover von Vorteil.

Über den Wirtsgrund und Elstergebirgsweg ging es durch Wald und über blühende Bergwiesen, zum Teil auch auf tschechischer Seite, zur ersten Kontroll- und Raststelle für die beiden langen Strecken in der Nähe der Dreirainsteine. Ein Stempel im Informationsheft dokumentierte, dass wir da waren. Tee und geschmierte Brote wurden kostenlos zur Verfügung gestellt. Um auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten, musste jeder seinen Becher selbst mitbringen oder am Start einen kaufen. So konnte unnötiger Müll vermieden werden. Der Ansturm auf die Brote mit Quark, Leberwurst und Speckfett war so groß, dass die beiden Helferinnen mit dem Schmieren gar nicht hinterher (eigentlich ja vorneweg) kamen.

Gut versorgt ging’s weiter, jetzt überwiegend bergab. Als wir meinten, schon fast auf Meeresspiegelhöhe angekommen zu sein, trafen wir auf den Vorderen Floßteich. Ohne Stopp wanderten wir über den Elsterweg nach Gopplasgrün, wo an der Karlsbrücke schon der nächste und letzte Kontrollpunkt erreicht wurde. Auch hier konnte sich wieder gestärkt werden, um den nächsten, schweißtreibenden Anstieg gut schaffen zu können. Über den Wacholderbusch und durch das Ziegenbachtal ging es gemeinsam mit den Teilnehmern an der 13-km-Tour nach Erlbach.

Wer glaubte, das Ziel sei nun nicht mehr weit, erlebte eine Überraschung. Die Organisatoren nahmen den Namen „Bergwanderung“ sehr ernst und so mussten wir noch einmal bergauf über den Galgenberg zum Schlosspenzel. Dort motivierte ein Schild „nur noch 1,5 km bis zum Ziel“. Nanu, meine Smartwatch zeigte hier schon 20 km – wo liegt der Fehler? ;)

Durch diesen Anstieg wurden auch die letzten Meter bis zum Ziel schnell geschafft, zumal es nur noch bergab ging. Im Museumshof empfingen uns die Schwarzbachmusikanten und nach dem Zurückmelden erhielten wir den letzten Stempel und die Teilnehmerurkunde. Für das leibliche Wohl war auch bestens gesorgt, die Entscheidung zwischen den vielen Kuchensorten, Fischsemmeln und Grillgut fiel schwer. So fand in feuchtfröhlicher Runde die 42. Erlbacher Bergwanderung ihren Abschluss.

Die Bilanz: Insgesamt waren es 858 Teilnehmer, davon absolvierten 43 den langen Kanten, 227 wanderten mit uns (wir waren zu viert) auf der 20-km-Strecke, die meisten mit 423 nahmen die 13 km in Angriff, 55 entschieden sich für die geführte Wanderung und 106 für die Familientour. Der Besucherrekord von über 1000 Teilnehmern früheren Jahren konnte zwar nicht geknackt werden, aber alles in allem war es ein gelungener Auftakt nach Corona. Vielleicht lockt dieser Artikel im nächsten Jahr weitere Wanderfreunde ins obere Vogtland. – Ihr werdet nicht enttäuscht sein.

Ein großes Dankeschön und Lob geht an den Erlbacher Bergwanderverein für die gelungene Organisation und Durchführung dieser Veranstaltung. Wir werden im nächsten Jahr auf alle Fälle wieder mit dabei sein.

 

Kathrin Wahl

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