Im schönen Egertal

Sonntag, den 5, November 2023

Bahnhof Loket. Am Himmel tiefgraue Wolken, die Straßen und Wege sind nass. Kalt ist es nicht, das Thermometer zeigt 12°C an. Also ein typischer Novembertag, so wie man ihn sich vorstellt! Trotz des trüben Wetters haben sich acht Leute eingefunden zur Wanderung rund um Loket.

Wir laufen am linken Flussufer stromabwärts. Das nasse, glänzende Buchenlaub hebt sich vom dunklen Hintergrund ab. Nach einem Campingplatz verlassen wir den breiten Uferweg, und steigen durch eine Schlucht, den Hang hinauf. Dann geht es erst einmal eben den, steil abfallenden, Hang entlang. Der Weg ist nicht markiert, aber dank Smartphone Navigation sind wir immer richtig. Bald haben wir das erste Tagesziel erreicht. Etwas unterhalb des Weges sehen wir Jeskýnni vyhlídka. Zu deutsch: Höhlenaussichtspunkt. Eine Höhle haben wir nicht gesehen. Der Zustieg zum Gipfelkreuz ist kettengesichert. Das ist auch gut so, denn es ist hier alles nass. Der Blick auf die, unter uns liegende, Egerschlaufe ist faszinierend. Nachdem alle erforderlichen Gipfelfotos gemacht wurden ging es ans absteigen.

Inzwischen hat Regen eingesetzt. Unten am Flussufer, neben einer Mineralquelle ein überdachter Rastplatz. Pause! Schumi hat Mohn- und Apfelkuchen mitgebracht und ein Likörchen wir auch ausgeschenkt.

Dann geht es, an der Eger entlang, zurück nach Loket. Unterwegs sehen wir einen vergitterten Stollen. Ob damit die Höhle gemeint ist? Ein Kletterfelsen wird auch noch begutachtet.

Am Ortseingang geht es nochmal auf steilen Pfad nach oben, zum Špičatý kámen (Spitzer Stein). Diese Felsnadel ziert ein Kreuz. War der Aufstieg schweißtreibend, so ist der Abstieg mit Vorsicht zu genießen, denn unter dem nassen Herbstlaub lauern tückische, glatte Wurzeln. Kurz und gut, niemand ist gestürzt, alle sind heil runtergekommen.

Nun geht es am Fuße der Altstadt an der Eger entlang bis zu einer Hängebrücke. Nach passieren dieser wippenden Brücke geht es über die Straße und dann weiter auf einen gepflegten Wanderweg. Dieser geht erst einmal straff bergan und dann fast eben den Hang entlang. Unterwegs bieten einige Aussichtspunkte immer wieder schöne Blicke auf die Altstadt mit ihrer Burg.

Bald haben wir die Straße zur Stadt erreicht. Nun geht es nur noch über die imposante Steinbogenbrücke hinein in die Stadt. Unterhalb der Burg kennt unsere Führerin Kristin ein uriges Wirtshaus.

Staroslovanská kuchyně (Altslawische Küche), so heißt es. Die Wahl war richtig: gutes Essen zu guten Preis!

Aber so schön es auch ist, jetzt heißt es aufbrechen! Inzwischen ist es dunkel geworden. Auf dem Berg leuchtet die angestrahlte Burg herab. Es regnet sacht. Trotz der „hohen Luftfeuchtigkeit“ ein gelungener Wandertag.

Wolfgang Roth

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