Klettern an der Fattigsmühle
So schnell kann es gehen, erst vor zwei Wochen musste Andi seine Kletterausfahrt an die Fattigsmühle wegen schlechten Wetters absagen, aber dank Hoch Otto konnte die Ausfahrt schnell nachgeholt werden, bevor sie in Vergessenheit gerät oder der regnerische Herbst uns einholt.
Da ich es versäumt hatte, mich mit meinen Kollegen und Kolleginnen abzusprechen, bin ich kurzerhand alleine gefahren und war auch wie ausgemacht 10.30 Uhr am Parkplatz. Die zweite Gruppe versammelte sich gerade noch, um dann gemeinsam zum Fels zu gehen.
(Für alle die es noch nicht Wissen an dieser Stelle ein Hinweis: Das Beklettern des Felsens schlägt mittlerweile mit einem Unkostenbeitrag von 3,- € zu Buche, welcher im Wirtshaus (in dem Mann/Frau/Kind dann auch 1,- € bei Bewirtung erstattet bekommt) zu bezahlen ist. Eine Anmeldung per Telefon wäre auch möglich, nur scheint die Handynummer auf dem Schild zum Felsen nicht mehr aktuell zu sein.)
Beim „Aufstieg“ hörte ich dann schon verdächtiges Klappern und Klingeln und tatsächlich war schon eine Gruppe von uns vor Ort, die sogar schon mit Klettern begonnen hatte. Insgesamt waren die Vogtländer sowieso mal wieder in der Überzahl. Ganze 21 Personen haben den Weg gefunden. Gisela & Rainer, Dani & Michael, Lars & Paul, Carmen & Konrad, Kathrin & Steffen, Karina & Jens, Hans-Jürgen, Schumi, Andi, Michaela, Manfred, Ralf, Marlies, Frank und sogar ich (danke an Schumi für mein zweites und besseres Namensgedächtnis).
Hört sich viel an? Ist es aber an diesem Felsen nicht! Es schien nicht so, dass jemand lange anstehen musste oder es Streitigkeiten um eine Route gab. Es bildeten sich wie immer schnell Gruppen, die sich harmonisch und idyllisch an den Fels schmiegten. Andi und ich taten uns ebenso schnell zusammen und kletterten anfangs eine Route nach der anderen ab. Bis Andi eine von allen anderen Kollegen ignorierte Route vorschlug. Kleine Leisten + Überhang + kaum Tritte + eingetragen als 7 ... Da ja aber bisher alles so gut geklappt hatte, versuchte ich mich natürlich in meinem Leichtsinn auch daran im Vorstieg (wenn auch schon mit deutlich mehr Bedacht). Nach einigen gescheiterten Versuchen, einem von mir ausgebrochenen Griff und schmerzenden Fingern sowie Unterarmen, gab ich auf und ließ Andi den Vortritt. Dieser tat sich zwar auch sichtbar schwer, aber er stieg die Sache mit wenigen Versuchen durch und später dann auch noch einmal ohne Reinsetzen und Hänger vor. Respekt. Für mich war diese Route dann nach nochmaligen Versuch gegessen und mein Selbstvertrauen wieder dahin. MIST! Zum Glück kam dann aber noch u.a. eine 7- welche sich an diesem Felsen zu einer meiner Lieblingsrouten entwickelt hat. Eine für mich zwar schwierige aber sehr interessante, fordernde und lohnende Route. TOP!
Auch interessant ist, egal wie oft man schon an diesem Fels geklettert ist, bei einem Einstieg hat anscheinend fast jeder seine Startschwerigkeiten. Die einen lassen sich bei diesem Überhang hochziehen bzw. hochdrücken, andere nehmen die Bank als Starthilfe und wieder andere versuchen sich in verschiedenen Versionen aus. Bis dann ein einheimischer, schon älterer Kletterkollege kommt und allen zeigt wie man es macht. KLASSE! Zu lachen hatten an dieser Stelle des Felsens wohl viele an diesem Tag.
Überhaupt war die Stimmung wieder sehr angenehm, locker und freundschaftlich. So ist es auch nicht verwunderlich, dass sich fast alle noch die Zeit nahmen, um gemeinsam beim Gasthaus zusammen zu sitzen und bei Essen und Getränk weiter plauderten und lachten.
Mir hat es wieder wunderbar gefallen. Es gab persönliche Höhen und Tiefen und viel Spaß am Ende des Tages. Freue mich daher bereits wieder auf die nächste Ausfahrt mit euch.
Matthias Hamann