Ostern in der Sächsischen Schweiz
„Haben wir auch alles?“ Georg und ich schauen leicht ungläubig in den Kofferraum unseres wirklich großen Autos. Er ist voll. Um nicht zu sagen übervoll. Auch einer der Rücksitze ist bepackt. Jonathan quietscht derweil vergnügt in seiner Babyschale – es ist schließlich sein erster Urlaub. Unser Ziel: die Saupsdorfer Hütte in der Sächsischen Schweiz. So wie jedes Jahr, nur dieses Mal eben mit Baby. Die Fahrt gestaltet sich kurzweilig, die Reisestaus halten sich noch in Grenzen und so kommen wir 13.15 Uhr gut gelaunt an der Hütte an. Während sich Marcel und Georg mit dem Auspacken mühen, bekommt der Kleinste erst einmal etwas zu Essen. „Wir haben auch Hunger!“, beschwert sich Georg und so kommen für die Größeren rasch Nudeln auf den Tisch. Am späten Nachmittag steht dann ein Spaziergang Richtung Hermsdorf auf dem Programm. Was macht eigentlich das Wetter? Immerhin ist es Mitte April und wir alle hatten uns ein sonniges, warmes Ostern gewünscht. Na, es geht. Es ist nicht warm, aber manchmal sonnig, manchmal auch windig. Es wird ein bisschen warm sein, dann aber immer kälter, schließlich auch mit Regen und Schnee. April eben.
Gegen Abend füllt sich die Hütte immer mehr. Jonathan ist da schon lange im Bett und tollt durchs Traumland. Seine Eltern geraten derweil ins Schwitzen. Die Hüttenverwalter haben am ersten Abend noch eine externe Familie einquartiert, aber langsam werden die Betten knapp. Zum Glück findet am Ende doch noch jeder einen geeigneten Platz zum Schlafen. Der Freitag weckt uns mit leichtem Sonnenschein. Traditionell geht es heute zum grünen Bier im Tschechischen. Georg und Marcel entscheiden sich wegen der guten Wetterlage aber rasch fürs Klettern, mit ihnen auch Connie, Silvio und Manfred. Jonathan, Petra und ich erkunden derweil den Weg zur Kleinsteinhöhle und besehen uns den Grünling. Zu Mittag wird herumgetollt und am Nachmittag lockt eine weitere kleinere Spazierrunde. Nun kommen auch die letzten Übernachtungsgäste. Die Hütte ist komplett ausgebucht, die Stimmung bestens. Nur so mancher beweint die noch nicht fertiggestellten Toiletten in der ersten Etage. Nächstes Jahr soll es dann übrigens endlich so weit sein. Mittlerweile bemüht man sich auch darum, die Zimmer zu modernisieren. Gestalterisch und auch von der Ausstattung her. Wer schon einmal auf den Matratzen geschlafen hat, die unbarmherzig die Bettfedern in den Rücken treiben, wird es wie ich wohl kaum erwarten können.
Samstag ist das Wetter nochmals recht solide. Viele entscheiden sich fürs Wandern, die Jugend will man schnell den Falkenstein erklimmen. Georg und ich fahren ebenfalls in Richtung des großen Felsens, wir wollen hier ein wenig wandern. Die Wege verlieren aber rasch ihre Kinderwagentauglichkeit, sodass ich mir schnell einen Rother-Wanderführer zu dem Thema wünsche. Leider ist noch keiner auf dem Markt! Mein liebes Rother-Team hier besteht wirklich Bedarf! Auf einem kleinen Aussichtsfelsen können wir aber zumindest aus der Ferne die Kletterer beobachten. Jonathan darf derweile in die Trage und freut sich riesig. Wenn auch die geplante Wanderung nicht geglückt ist, so ist es doch ein wunderbarer Tag für uns. Am Nachmittag frischt es immer mehr auf und wir merken schon – das Wetter wird nicht besser werden. Zum Ostereierwerfen am Sonntag dürfen Handschuhe und Mütze beinahe nicht fehlen. Heute wird ausschließlich gewandert. Wir machen uns auf zum nahem Pohlshorn. Der Kurzurlaub neigt sich unweigerlich seinem Ende entgegen. Es war ein tolles Wochenende und auch der einsetzende Regen am Nachmittag kann unsere Stimmung nicht trüben.
Am Montag steht dann nach dem Frühstück nur noch das Saubermachen der Hütte auf dem Programm. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle, die hierbei mit angepackt haben. Die Heimfahrt ist entspannter als sonst, wegen dem Kind verzichten wir auf ein zusätzliches Programm am Vormittag und kommen so bald wohlbehalten in Plauen an. Wir hoffen, auch nächstes Jahr wieder in der Sächsischen Schweiz gemeinsam mit vielen netten Menschen unsere Osterfeiertage verbringen zu dürfen. Uns hat es gut gefallen, vor allem aber auch dem kleinen Mann. Immer war jemand da, der für einen kleinen Spaß zu haben war oder kurz Zeit hatte, mal nach dem Kind zu schauen. Dafür von uns Dreien ein großes Danke!
Christiane Fischer