Wanderung „Märchenhaft im Zwickauer Muldental“ über das Schloss Rochsburg

Na wie jetzt…Schloss oder Burg? Und wo liegt der Unterschied bzw. gibt es überhaupt einen solchen?
Das und einiges mehr, konnten wir im Rahmen einer von Mario Marschall geführten Wanderung am
17. Mai 2025 in Erfahrung bringen. Gestartet wurde nach Anreise in Fahrgemeinschaften von einem
Parkplatz in Lunzenau im Tal der „Zwickauer Mulde“. Bei gutem Wetter erreichten wir bald die „Via
Porphyria“. Dieser interessante Name eines Wanderweges verrät schon viel über die Geologie dieser
Gegend. Über Stock und Stein, dem „Roten Porphyr“, erreichten wir zunächst einen markanten
Aussichtsfelsen. Natürlich hatte Mario zu diesem „Amtmannsfelsen“ eine Sage zur Hand. Eine gute
Gelegenheit, der Geschichte zu lauschen und dabei eine kleine Jause von Ute und Rüdiger
einzunehmen. Wieder hinab ins Tal, um kurz danach einem romantischen Seitental, dem
„Brauselochbach“ entlang wieder aufzusteigen, ist für Bergwanderer eine gute Wahl. Bald führte uns
Mario natürlich wieder ins Tal zur „Zwickauer Mulde“. Schon erblickten wir nach kurzer Zeit hoch über
den Bäumen das Schloss Rochsburg und bald darauf ein uriges Ausflugslokal. „Die Burg kann warten“
war deutlich aus einigen Kehlen zu hören. Nach einer schönen Rast mit Absingen eines seltsamen
Volksliedes und Stärkung vom Tresen und aus der Küche, wurde die Wanderung über eine
Hängebrücke hinauf zur Hauptattraktion fortgesetzt.
Das wirklich beeindruckende Schloss, dort auf dem Felssporn, hat eine lange Geschichte. Als Burg
fand diese Anlage im Jahr 1190 erstmals Erwähnung. Viel später gegen Ende des 15. Jahrhunderts
wurde die Burg mit großem Aufwand von Arnold von Westfalen zu einem Schloss umgestaltet. Er war
allerdings „nur“ der Architekt und Bauherr. Viele begnadete Handwerker und Künstler schafften es,
aus der wehrhaften Burg ein wehrhaftes Schloss zu gestalten. Heute sind dort interessante
Ausstellungen zu besichtigen. Nach so viel Geschichte und Kultur lohnt sich ein entspannender
Besuch der Schokoladenmanufaktur Choco Del Sol im Schlosshof. Leckere Produkte, gefertigt aus
verschiedenen Kakaosorten aus vielen Teilen der Welt, runden den Besuch dort würdigend ab.
Gestärkt und in Gedanken, über die Fertigkeiten unserer Vorfahren, führten uns Mario wieder zurück
ins Tal. Nach doch recht mystischem, fast verwunschenem wirkendem Wanderweg erreichten wir
einen Tunnel neben einer imposanten alten Eisenbahnbrücke. Das war uns gerade recht, um den paar
Tropfen Wasser von oben auszuweichen. Diese ehemalige Eisenbahnstrecke gehörte zur
Muldentalbahn und diente dem ursprünglichen Zweck der Versorgung einiger Papierfabriken im Tal
der Zwickauer Mulde.
Zügig wurde die Wanderung weiter über den Heinepark Lunzenau fortgesetzt. Eine schöne
Wanderung in geselliger Runde war damit Geschichte.
So habe ich sie erlebt.


Klaus Schwabe

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