Winterwanderung in der Sächsischen Schweiz

Wieder stand ein Ereignis in unserem Kalender, das auch auf den DAV-Seiten im WorldWideWeb nachzulesen war: die Winterwanderung in der Sächsischen Schweiz am Sonntag, dem 20. Januar. Zwei Wochen vorher kam schon das große Zittern, ob es denn in diesem Jahr etwas werden würde. 2018 musste die Veranstaltung wegen umgestürzter Bäume durch heftige Stürme abgesagt werden. Jetzt gab es schon wieder eine Sperrung – wegen Schneebruchs. Diese wurde aber zum Glück bis zum Termin aufgehoben und in eine Warnung umgemünzt. Also war alles gut, es konnte losgehen. Schumi hatte sich wieder eine schöne Strecke ausgedacht und im Vorfeld schon einmal mit Johanna getestet.

Fünf Wanderfreunde stiegen am Sonntagmorgen in Reichenbach in den Zug nach Dresden, wo wir beide schon das Wochenende verbrachten. Hier lernten wir auch Andrea kennen, die sich ebenfalls für die Tour angemeldet hatte. Mit der S-Bahn ging es weiter nach Rathen und mit der Fähre auf die andere Elbseite. Bei schönstem Wetter stiegen wir am Amselsee (Da war bestimmt gerade Ebbe, jedenfalls war kein Wasser drin.) und am Amselfall vorbei immer weiter in die Höhe, bis wir an der Rathewalder Mühle zu einer Wasserstelle kamen, bei der laut Tafel das Eintauchen der Hände streng verboten war und das Trinken 5 Pfennige gekostet hätte. Da aber gar kein Wasser drin war (Nanu, das war doch schon im Amselsee so?), kamen wir nicht in die Verlegenheit, uns strafbar zu machen.

Kurz nach Rathewalde in Richtung Hohnstein erreichten wir schließlich unser erstes Ziel – die Hocksteinschänke. Glücklicherweise hatte Schumi für uns vorbestellt, die Gaststätte war brechend voll. Als wir unser Essen (8 verschiedene Gerichte!) erhielten, wussten wir auch, warum. – Es sah alles gut aus und schmeckte einfach lecker.

Mit vollen Bäuchen ging es dann auf einem anderen Weg wieder zum Amselsee (der immer noch kein Wasser hatte), um uns dann die eingebüßten Höhenmeter über 648 oder 748 Stufen - das konnte nicht genau geklärt werden und noch mal zählen wollte keiner - wieder zurück zu erobern. Trotz herrschender Minusgrade gestaltete sich das Steigen zu einer schweißtreibenden Angelegenheit. Belohnt wurden wir mit einer schönen Aussicht in den Kessel der Bastei, die Bastei selbst auf der anderen Seite, die Tafelberge, die weithin sichtbar sind, und natürlich auf die Elbe.

An der Bastei wanderten wir jetzt nur noch bergab in Richtung Wehlen. Bevor wir hier das Zentrum erreichten, gab es noch eine letzte kleine Bergwertung, als wir den Schlossberg bestiegen und noch einmal einen schönen Blick auf die Stadt und die Elbe hatten. In Wehlen setzten wir wieder mit der Fähre über und konnten auf dem Bahnsteig beim Warten auf den Zug in eisiger Kälte den riesengroßen Vollmond bewundern, bevor sich dieser einige Stunden später in den Erdschatten begab. So wie uns zog es an diesem Sonntag viele Leute, vor allem natürlich Dresdener, in diese schöne Landschaft. An jeder Haltestelle stiegen weitere Menschen zu, die mit allem Möglichen unterwegs waren – mit dem Kinderwagen, mit Skiern, dem Schlitten (Es lag doch aber fast kein Schnee, jedenfalls nicht auf unserem Weg?), sodass die Bahn bei der Einfahrt in Dresden brechend voll war.

Hier verabschiedeten wir uns von Andrea und setzten uns in den Zug in Richtung Vogtland, der schon auf dem Bahnsteig stand und uns weiteres Zähneklappern ersparte. In Reichenbach verließen uns dann Schumi, Johanna und die weiteren Mitfahrer, sodass wir nur noch zu zweit bis Plauen fuhren und dort in unser eiskaltes Auto steigen mussten.

Lieber Schumi, vielen Dank für diese wunderschöne Tour, bei der alles gepasst hat – sogar das Wetter (Im Winter ist es halt kalt.) Wir durften jetzt schon so oft Nutznießer deiner Pläne sein und hoffen, dass es so weiter geht.

Kathrin und Steffen Wahl

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